Version 2005
1) Spiel und
Kontrolle
A. Partien werden, sofern anwendbar, nach den
FIDE-Spielregeln gespielt.
B. Ein Turnierleiter wird bestimmt, der für die
Durchführung des Turniers und den Fortschritt der einzelnen Partien
verantwortlich zeichnet.
C. Partien werden via E-Mail gespielt. Wenn ein
Spieler seinen E-Mail-Anschluss verliert und sich aus welchen Gründen
auch immer nicht in der Lage sieht, innerhalb von 40 Tagen einen E-Mail
Anschluss einzurichten, wird er vom Turnier ausgeschlossen.
2) Zugübermittlung
A. Züge werden nummeriert und
B. in PGN- oder anderer zwischen den Spielpartnern
vereinbarter Notation übermittelt und
C. über E-Mail versandt.
D. Sollte zwischen den Spielern keine Vereinbarung
bezüglich der verwendeten Notation getroffen werden, dann ist die
PGN-Notation mit englischen Figurenbezeichnungen obligatorisch zu
verwenden.
E. In der Zugübermittlung werden der Name und die
Email-Adresse des Absenders, alle bisher gespielten Züge und die
Bestätigung des Datums, an welchem der letzte gegnerische Zug abgesandt
wurde, aufgeführt.
F. Der Absender führt in seiner Nachricht
G. das Datum auf, an welchem er den letzten
gegnerischen Zug erhalten hat, und außerdem das voraussichtliche
Absenddatum des eigenen Zuges.
H. Sofern er dazu keine Angaben macht, werden die
entsprechenden Daten von dem Empfänger des Zuges eingeschätzt und mit
dem Antwortzug mitgeteilt.
I. Wenn das voraussichtliche Absenddatum nicht mit
dem Datum übereinstimmt, zu dem die Mail tatsächlich abgeschickt wird,
hat der Empfänger dieses zu korrigieren und dem Absender darüber mit
seinem Antwortzug zu berichten.
J. Die Bedenkzeit, die für einen einzelnen Zug verbraucht
wird (vgl. 6 D), und die Gesamtbedenkzeit werden ebenfalls aufgeführt.
K. Normalerweise wird angenommen, dass E-Mail Nachrichten
in Sekunden oder wegen verschiedenen Zeitzonen spätestens nach einem Tag
den Empfänger erreichen. Werden längere Laufzeiten geltend gemacht, soll
der Turnierleiter eine Entscheidung treffen.
3) Ausbleibende Antworten
A. Wenn man auf einen Zug innerhalb von 14 Tagen keine Antwort
erhält, wird der Zug wiederholt; der Turnierleiter erhält eine Kopie
dieser Wiederholung.
B. Wenn auch nach weiteren 14 Tagen keine Antwort erfolgt, hat
der Spieler sofort den Turnierleiter einzuschalten; dieser trifft eine
Entscheidung.
C. Partien, in denen 40 Tage lang kein Zug erfolgt, können für
diejenigen Spieler als verloren gewertet werden, die den Turnierleiter
über diese Zeitverzögerung nicht in Kenntnis gesetzt haben.
4) Züge und Eventualzüge
A. Kein Zug kann zurückgenommen werden, nachdem er abgeschickt
wurde. Schreibfehler sind bindend, sofern ein korrekter Zug vorliegt. Um
einen gültigen Zug abgeben zu können, ist es erforderlich, den letzten
Zug des Gegners korrekt zu wiederholen.
B. Ungültige oder unmögliche Züge werden sofort an den Absender
zurückgeschickt; dieser ist allerdings nicht gezwungen, die "Berührt-geführt"-Regelung
zu beachten.
C. Eine Email-Nachricht, die keinen Antwortzug enthält, ist
ungültig.
D. Das Weglassen oder Hinzufügen schachlicher Zeichen (etwa für
"Schach", "schlägt", "en passant") ist ohne Bedeutung.
E. Eventualzüge binden den Absender, bis sein Gegner von der ihm
vorgeschlagenen Zugfolge abweicht.
F. Alle angenommenen Eventualzüge werden mit dem Antwortzug
wiederholt.
G. Wenn auf eine akzeptierte Eventualzugfolge keine Antwort
erfolgt, gilt dieses als ein ungültiger Zug.
H. Enthält eine Eventualzugfolge einen ungültigen oder
unmöglichen Zug, ist die Eventualzugfolge ab diesen Zug ungültig.
5) Unterlagen und Berichte
A. Alle die Partie betreffenden Unterlagen sind bis zum
Turnierende aufzuheben und auf Anfrage an den Turnierleiter zu senden.
B. Wenn ein Spieler auf Anfragen des Turnierleiters innerhalb von
14 Tagen nicht antwortet, kann auf stillschweigenden Rücktritt erkannt
werden.
C. Änderungen der Emailadresse sind dem Turnierleiter und den
jeweiligen Gegnern sofort zu melden.
D. Der Turnierleiter ist über alle Unstimmigkeiten zwischen
einzelnen Gegnern umgehend zu informieren.
E. Der Turnierleiter ist umgehend per Fax oder per Post, wenn
möglich auch mit Telefon zu informieren, wenn Hardware- oder
Software-Fehler vorliegen.
6) Bedenkzeit und Sanktionen
A. Jedem Spieler stehen 40 Tage Bedenkzeit für 10 aufeinander
folgende Züge zur Verfügung.
B. Es ist erlaubt, einmal die Bedenkzeit zu überschreiten.
C. Aufgesparte Bedenkzeit wird nicht gutgeschrieben.
D. Die für einen Zug verbrauchte Bedenkzeit berechnet sich nach
dem Tag, an welchem der
E. letzte Zug eines Gegners vom Server des Empfängers angenommen
wurde, der zeitlichen Differenz zwischen dem Tag, an welchem man den
letzten Zug eines Gegners erhalten hat, und dem Absendertag.
F. Akzeptierte Eventualzüge gehen mit dem Antwortzug in die
Bedenkzeitberechnung ein.
G. Der Spieler, der einen unmöglichen oder ungültigen Zug abgibt
bzw. den letzten Zug seines Gegners nicht richtig wiederholt, wird mit
einer Zusatzbedenkzeit von 5 Tagen bestraft.
7) Zeitüberschreitungen
A. Falls ein Spieler die Bedenkzeit überschritten hat (14 Tage
für einen einzigen Zug oder 40 Tage für 10 aufeinanderfolgenden Züge),
ist sofort ein entsprechender Antrag an den Turnierleiter zu richten;
diesem Antrag sind alle erforderlichen Informationen (Kopie der bisher
gespielten Züge und Daten der Zeitversäumung) beizufügen.
B. Gleichzeitig wird der Gegner über diesen Sachverhalt
informiert; der Turnierleiter erhält eine entsprechende Kopie dieser
Benachrichtigung.
C. Falls der Gegner damit nicht einverstanden ist, kann er bei
dem Turnierleiter innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt dieser Nachricht
Widerspruch einlegen; ansonsten wird die Zeitüberschreitung
rechtskräftig.
D. Der Turnierleiter informiert beide Parteien über seine
Entscheidung. Wenn er eine erste Zeitüberschreitung feststellt, beginnt
die neue Bedenkzeitberechnung an dem Tag, an dem der Spieler, der für
die Bedenkzeitüberschreitung verantwortlich ist, die Benachrichtigung
des Turnierleiters erhalten hat.
E. Ein Spieler, der die Bedenkzeit zum zweiten Mal überschritten
hat, verliert die Partie.
F. Wenn der Turnierleiter einen Protest als unbegründet ansieht,
kann er verfügen, dass derselbe Spieler, der den Antrag eingereicht hat,
innerhalb der laufenden Zeitspanne von 10 Zügen / 40 Tagen keinen
erneuten Antrag auf Zeitüberschreitung stellen darf.
8) Urlaub
A. Jeder Spieler darf in jedem Kalenderjahr bis zu 30 Tage
Urlaub nehmen.
B. Spieler, die Urlaub anmelden, müssen den Turnierleiter und
ihre Gegner darüber im voraus in Kenntnis setzen.
C. In außergewöhnlichen Fällen kann der Turnierleiter pro
Kalenderjahr bis zu 30 Tage Sonderurlaub gewähren; dieses kann ggf. auch
rückwirkend geschehen.
D. Wenn ein Spieler während seines Urlaubs einen Zug beantwortet,
wird der Resturlaub für diese Partie gestrichen, und die normale
Bedenkzeit beginnt wieder.
9) Ergebnismeldung
A. Nach Abschluss der Partie sind das Resultat und die
Partienotation im PGN-Format mit englischen Abkürzungen dem
Turnierleiter von beiden Spielern zu melden.
B. Das Resultat wird erst dann offiziell, wenn der Turnierleiter
diese Unterlagen erhalten und bekanntgegeben hat.
C. Falls keiner der beiden Spieler ein Ergebnis meldet, kann die
Partie für beide Parteien als verloren gewertet werden.
10) Rücktritt
Im Falle eines Rücktritts oder Todesfalls entscheidet der
Turnierleiter, ob alle Partien annulliert oder die verbleibenden Partien
als verloren gewertet werden.
11) Stiller Rücktritt
A. Ein Spieler, der auf Reklamationen, und Anfragen des
Turnierleiters nicht antwortet, wird vom Turnierleiter mit Ausschluss
aus diesem Turnier bestraft. Die noch offenen Partien werden gegen ihn
bewertet.
B. Spielt der betreffende Spieler auch in anderen Turnieren, so
werden diese Partien ebenfalls gestrichen.
C. Der versäumige Spieler wird mit einer 6-monatigen Spielsperre
vermerkt.
Der Reklamationsleiter informiert den gesperrten Spieler per Post und
E_mail von dieser Sperre. Der entsprechende Sektionsleiter, alle
E_Mail-Turnierleiter, der Kassierer und der Hauptturnierleiter bekommen
eine E_mail Karbonkopie(CC) dieser Fristsetzung.
D. Der gesperrte Spieler hat das Recht, innerhalb von sechs
Monaten, sich dem
Turnierleiter, Sektionsleiter oder dem Reklamationsleiter zu wenden, um
die Ursachen des Stillschweigens zu erklären.
E. Nach Feststellung eines vernünftigen Grundes, der zum stillen
Rücktritt geführt hatte, wird die Sperre sofort vom Reklamationsleiter
aufgehoben, ohne auf die 6 Monate-Frist warten zu müssen. Der CiF
Vorstand wird informiert, die CiF-Daten dementsprechend erneut geändert
und der Spieler darf wieder neue Partien anmelden.
F. Meldet sich der Spieler innerhalb der Sperrfrist nicht, dann
informiert der Reklamationsleiter ebenfalls den betreffenden
CiF-Vorstand, und dieser schließt dem betreffenden Spieler aus.
12) Entscheidungen und Einsprüche
A. Der Turnierleiter kann Spieler, die diese Spielregeln nicht
beachten, bestrafen oder ausschließen.
B. Sobald der Turnierleiter eine Entscheidung getroffen hat, kann
jeder Spieler innerhalb von 14 Tagen, nachdem er von dieser Entscheidung
Kenntnis genommen hat, Widerspruch beim Turnierleiter einlegen. Dieser
gibt die Angelegenheit mit seiner Stellungnahme dem vom CIF
Hauptturnierleiter bestimmten Turnierausschuss weiter. Deren
Entscheidung ist endgültig. Bei Betroffenheit des Hauptturnierleiters
wird der Turnierausschuss vom Schiedsrichter (Ombudsman) bestimmt. Der
Turnierleiter, der die angegriffene Entscheidung getroffen hat, darf
nicht Mitglied des Ausschusses sein.